Dienstag, 8. September 2015

Tag 4: Start der Haushaltsbefragung

Die Befragung aller 40 Haushalte hat heute begonnen. Um 10 Uhr sind wir gemeinsam mit Gudila, Gabriel und Baraka zu den ersten Familien gefahren, die Unterstützung durch Fri Sucode und Nambala Help erhalten. Die Fragebögen waren von Gabriel, der Statistik im Bachelor studiert hatte, bereits ausgearbeitet. Wir gingen also immer zu zweit in eine Familie. Eine Person stellte die Fragen in Kiswahili und eine Person schrieb die Antworten auf Englisch in den englischen Fragebogen. Dadurch konnte die genaue Bedeutung einiger Fragen diskutiert und gleichzeitig die komplette Ausfüllung des Fragebogens kontrolliert werden.

Die Situation in den Familien war bisher sehr unterschiedlich. In allen Fällen wurde der Bedarf an Unterstützung aber klar sichtbar. Zunächst waren wir bei Familie Kisanga, wo wir mit Yona sprachen. Im Anschluss konnten wir Steven Williamson befragen. Da die ersten Interviews jeweils 75 Minuten dauerten, entschieden wir uns bei einem Mittagessen noch einmal die Notwendigkeit der Fragen zu überprüfen und konnten zumindest zwei Fragen identifizieren, die gut durch die Befragung der Gesundheitseinrichtungen ersetzt werden konnten. Außerdem entschieden wir, möglichst parallel Haushalte zu befragen. So konnten wir bei der dritten Befragung in drei Haushalte gleichzeitig gehen. Wir sprachen mit der Großtante von Zeituni Hamisi, mit der Tante von Upendo und Gift Abrahamu und mit Lucia Evarest, der Mutter von Yasinta und Yustina. Danach fuhren wir zur Familie von Frank Zephania, wo wir mit seiner Mutter sprachen. Die letzte Befragung des Tages wurde mit Familie Modest geführt, wo Ibrahim seit einiger Zeit im Unterstützungsprogramm ist.

Diese Feldforschung ist wahnsinnig interessant und es ist spannend in einem Team mit einem Statistiker, einem Sozialarbeiter, einer Jugendpflegerin und uns beiden Erziehungswissenschaftler*innen zusammen zu arbeiten. Wie oben schon geschrieben wollen wir nach dieser Woche 40 Interviews geführt haben. Die Daten werden wir dann zum einen nutzen, um damit die Unterstützer*innen in Deutschland über die Situation der Familien zu informieren und gleichzeitig, um daraus sinnvolle Unterstützungsmaßnahmen zu schlussfolgern. Eine Hauptmotivation der Erhebung war es, die sozialen Hintergründe der unterstüzten Kinder zu erfassen, um mögliche Leistungsprobleme in der Schule besser zu verstehen.