Samstag, 5. September 2015

Tag 1: Habari asubuhi - Guten Morgen

Die erste Nacht hat immer etwas ganz besonderes. Bei uns war es eigentlich sehr ruhig, doch irgendwann fing eine Ziege vor unserem Fenster an, den neuen Tag zu begrüßen oder so ähnlich. Die Uhrzeit konnten wir nicht ganz ausmachen. Nachdem sie damit fertig war, hat sie begonnen, Büschel Gras zu fressen.
Normalerweise kennen wir diese Geräusche, aber in Tansania in einem Bett zu liegen und die Umgebung nur erahnen zu können, verändert die Geräusche. Im Animismus ist die Nacht die Zeit der Dämonen - und niemand weiß, was da wirklich vor unserem Fenster unterwegs war. Auch wenn viele Stämme bzw. Familien mittlerweile andere Religionen wie den Islam und das Christentum praktizieren, so steckt dieses Bild der Nacht noch tief in den täglichen Gebräuchen. Menschen vermeiden es zum Beispiel im dunkeln Überland zu fahren und wenn, dann fahren sie ungewöhnlich vorsichtig.
Aber gut, wir stehen jetzt erst einmal auf, krabbeln aus unserem moskitosicheren Bett, machen uns etwas frisch und starten mit einem "Habari asubuhi" ("Wie geht es dir heute morgen" oder "Was die Neuigkeiten des Morgens?") in den Tag.