Montag, 5. Oktober 2015

Nambala Help wird erwachsen / Nambala Help Grows Up

Eine Woche ist es her, dass wir (Kathi und Christoph) aus Tansania zurück sind. Und langsam sind auch unsere Köpfe wieder in Deutschland gelandet. Nach drei Wochen gibt es einiges zu berichten. Auf unserem Reiseblog haben wir viele Geschichten veröffentlicht. In diesen ersten Zeilen wollen wir einen Eindruck von dem vermitteln, was uns begleitet und bewegt hat. Außerdem schreiben wir zurzeit an einem längeren Bericht, in dem es vor allem um die weiteren Schritte geht, die Fri Sucode/Nambala Help aus unserer Sicht in den nächsten Monaten und Jahren gehen muss, um für die Zukunft eine Säule in der Regionalentwicklung in der Gegend um Nambala zu sein.

Wer unseren Blog (sisikwendasafari.blogspot.de) verfolgt hat, weiß, dass wir in 20 unterstützten Haushalten waren, um die Wohn-, Gesundheits-, Bildungs- und Einkommenssituation zu erfassen. Es hat sich gezeigt, dass vor allem die Familien eine sichere Lebensbasis haben, die Einkommensquellen entwickeln konnten. Fri Sucode und Nambala Help haben mit der ersten Dorfgemeindebank in Nambala (VCOBA, Village Community Bank) eine der wichtigsten Errungenschaften ins Leben gerufen und Grundlagen dafür geschaffen. Der Teil unseres Projektes muss unbedingt ausgebaut werden und möglichst allen unterstützten Familien zugänglich gemacht werden. Ähnliche Potenziale haben wir im Milchziegenprojekt (dairy goat) gesehen, welches Familien eine wachsende Einkommensquelle ermöglicht. An allen Stellen ist es wichtig, dass Eigenpotenzial der Menschen zu fördern und nur die notwendigen Hilfen in Form von Spenden zur Verfügung zu stellen. Das Schulgeld, dass wir zahlen, übernimmt oft diese Funktion. Viel wichtiger ist aber immer die Bildungsarbeit, die durch Baraka und seine Kolleginnen und Kollegen geleistet wird.

Aus diesem Grund denken wir auch über Wege und Möglichkeiten nach, diesen Teil unserer Unterstützung bei Nambala Help für eine professionelle Weiterentwicklung der Organisation zu stärken. Gern möchten wir die nächsten Treffen mit den anderen Unterstützerinnen und Unterstützern in Deutschland nutzen, um Vorschläge einzubringen und Fri Sucode in Nambala, Tansania auf solide und zukunftsfähige Beine zu stellen und damit für alle 45 Familien und die gesamte Region, die wir zurzeit unterstützen, langfristig eine sichere Hilfe zu sein. Wir finden die Arbeit unbeschreiblich wertvoll und großartig, die bis jetzt geleistet wurde und wird. Gleichzeitig sehen wir, dass die Aufgaben wachsen und wir weiterdenken sollten. In diesem Sinne freuen wir uns, gemeinsam mit allen Mitdenkern von Nambala Help die Zukunft in Angriff zu nehmen.

Nambala Help Grows Up

A week ago we (Kathi and Christoph) came back from Tanzania. And also slowly our heads are landed in Germany. After three weeks, there is a lot to report. On our travel blog we published many stories. In these first few lines we want to give an impression of what has accompanied and what moves us. In addition, we are currently writing a report about the next steps Fri Sucode/Nambala Help needs to go in the coming months and years to be a reliable partner in regional development in the area of Nambala.

Anyone in Germany who has followed our blog, knows that we visited 20 supported households to capture the living, health, education and income situation. It has been shown that especially the families have a minimum secure life basis, which were able to develop an own sources of income. Fri Sucode and Nambala Help have started with the first Village Community Bank (VCOBA) in Nambala. This is one of the most important achievements in life and created foundations for this. The part of our project must necessarily be expanded and if possible are made available for all supported families. Similar potential we saw in the dairy goat project, which allows families a growing source of income. At all sites, it is important to promote that self-potential of the people, to empower them and to provide only the necessary support by donations. The school fees that we pay, often takes over this function. But more important is the education that is provided by Baraka and his colleagues.

For this reason, we are also thinking about ways and means to strengthen this part of our support for Nambala Help for a professional development of the organization. We would love to use the next meeting with the other supporters in Germany to introduce proposals. We want to put Fri Sucode in Nambala, Tanzania on solid and sustainable legs. For every 45 families and the entire region that we currently support, we want develop and to be a reliable aid in long-term. Work that has been done until now and that will be done is incredibly valuable and great. At the same time, we see that the tasks are growing and we should think ahead. In this spirit, we look forward to working with all co-thinkers of Nambala Help to tackle the future.

Samstag, 26. September 2015

Tag 22: Flughafen Amsterdam

Nach einem angenehmen Flug, auf dem Kathi und ich zumindest ein paar Stunden schlafen konnten, sind wir jetzt in Amsterdam angekommen und haben uns noch eine Flasche Tullamore Dew gekauft. Der Whisky hat zumindest in Gedanken ein bisschen Wärme gebracht, denn der erste Kontakt mit der Kälte in Amsterdam war schon sehr gewöhnungsbedürftig. Hoffentlich wird es heute noch ein bisschen wärmer. In einer Stunde geht es von Amsterdam aus in das letzte Flugzeug der heutigen Reise: Auf zum vierten und letzten Flughafen auf dem Weg nach Hause. Von Berlin aus fahren wir dann zu Kathis Eltern, wo wir etwas zum Mittag essen werden und nach dem Kaffee geht es dann nach Magdeburg.

Freitag, 25. September 2015

Tag 21: Flughafen Daressalam

Nachdem der Flug von Zanzibar nach Daressalam kurz und einigermaßen ruckelig war, haben wir uns in Daressalam zunächst mit Elia getroffen und dann für mehrere Stunden in einem Restaurant gesessen, dass außerhalb des Check-In-Bereichs eigentlich die einzige sinnvolle Aufenthaltsmöglichkeit war, sofern man nicht draußen in der Wärme verbringen wollte. Die Luftfeuchtigkeit war in Dar übrigens noch einmal höher als in Stown Town oder zumindest fehlte der Wind. Gegen 19 Uhr sind wir dann zum Check-In, der 20 Uhr losging. Nach erfolgreicher Ausreise aus Tanzania haben wir uns jetzt noch mit ein paar Kleinigkeiten eingedeckt und warten auf das Boarding unserer Maschine, die laut Anzeigetafel pünktlich 23:05 Uhr starten wird. So wie es aussieht, ist das der letzte Flug, der heute noch von Dar geht. Bestimmt melden wir uns vom Flughafen in Amsterdam auch noch einmal, wenn wir dort morgen früh gegen 7 Uhr gelandet sind.

Tag 21: Flughafen Zanzibar

Bei gefühlt 99 Prozent Luftfeuchtigkeit sitzen wir jetzt auf dem Flughafen von Zanzibar und warten darauf, dass unser Flugzeug zum Boarding fertig ist. Die Maschine auf dem Foto startet gleich und dann wird wohl unsere bereitgestellt. Dann geht es vom Archipel auf das Festland zurück. Bis jetzt waren die Menschen alle sehr entspannt und der doppelte Sicherheitscheck am Eingang und vor dem Sicherheitsbereich ist auch problemfrei verlaufen.

Antibiotika und Schmerzmittel wirken bei Kathi mittlerweile so gut, dass sie grad schon wieder auf Souvenir-Jagd gehen kann. Gut, dass es Medikamente gibt :)

Tag 21: Der letzte Sonnenaufgang

Heute ist es soweit: Wir treten die Rückreise an. Um den Tag gut zu beginnen, haben wir uns gerade 20 Minuten von unserem Bett aus angesehen, wie die Sonne aus dem Meer, über die Wolken am Horizont hinaus Richtung Himmel gestiegen ist. 

In drei Stunden fahren wir zum Flughafen Nummer eins von vieren, die wir heute sehen werden: Zanzibar, Daressalaam, Amsterdam und Berlin. Zwischendurch treffen wir noch Elia, Barakas Bruder, und werden noch einmal mit Baraka telefonieren, um die Gelegenheit von kostengünstigen Gesprächen gut zu nutzen. Danach werden wir uns dann vor allem wieder per eMail und WhatsApp verständigen. 

Wenn es auf den Flughäfen WLAN gibt, dann melden wir uns sicher zwischendurch noch einmal und ansonsten sind wir dann morgen Mittag in Deutschland.

Donnerstag, 24. September 2015

Tag 20: Wir machen das Beste draus

Der Tag hat heute bei Kathi mit fetten Halsschmerzen und dicken eitrigen Mandeln begonnen. Am morgen war der Doc noch mal da und hat das Antibiotikum als gut befunden, mit sie gestern begonnen hat und außerdem Paracetamol gegen Temperatur und Schmerzen verordnet. Allerdings scheinen die bei Kathi nur bedingt zu wirken und so geht es heute Nachmittag mit Ibuprofen weiter, die wir immer dabei haben. Auf jeden Fall ist heute für Kathi Bettruhe angesagt. Das Gute an Zanzibar ist, dass man eine Bettruhe hier auch im Schatten auf der Liege mit Blick auf das Meer verbringen kann. Den Hals in ihr Multifunktionstuch eingpackt, geht es ihr hier den Umständen entsprechend gut. Das Tuch hat schon als Schirm, Rock, Kopftuch und Decke gedient und ist eine Sache, die jeder Mensch haben sollte. Ein bisschen erinnert mich das an das Handtuch aus "Per Anhalter durch die Galaxis", dass man im Weltall auch immer dabei haben sollte. So eine kleine Nährstoffecke ist bestimmt auch bald an dem Tuch von Kathi und als Handtuch kann man das mit Sicherheit auch nehmen. Wie auch immer, heute packe ich die Taschen noch, wir bezahlen alles im Hotel und dann geht es ab ins Bett. Morgen starten wir dann um 8:30 Uhr Richtung Flughafen, wo wir 11:40 Uhr starten und 30 Minuten später in Daressalaam ankommen. Gesundheitsbedingt haben wir unseren Trip durch die tansanische Metropole abgesagt und werden uns mit Elia nur in einem Restaurant im Flughafen treffen.

Mittwoch, 23. September 2015

Tag 19: Postkarten-Abenteuer

Postkarten aus dem Urlaub zu schreiben, ist immer eine schöne Sache. In Tansania ist es jedoch immer einigermaßen aufregend, Postkarten, Briefmarken und eine Post zu finden. Jambiani ist ein Touristen-Ort und so sind wir nach einer Stunde zu Fuß bei 35 Grad im Schatten auf alles gesuchte gestoßen. An dieser Stelle möchten wir uns schon jetzt bei den Leuten entschuldigen, die keine Karte von uns bekommen. Nach 16 Karten hat Kathis Hand gestreikt ;) Am Nachmittag kamen dann auch noch Kathis Mandeln dazu, die sich spontan entschieden haben, dass eine Entzündung eine gute Sache wäre. Zum Glück hat Annalisa, die Besitzerin vom Hotel, die passenden Antibiotika parat. Den Schorchelausflug morgen werden wir uns daher nun sparen und morgen einen Tag mehr ausruhen. Wir haben uns auch entschieden, nicht die Fähre zu nehmen, sondern einen kurzen Flug von Zanzibar nach Daressalaam zu machen. Für nur ein paar Euro mehr und mit deutlicher weniger Aufwand kommen wir dann Freitagmittag in Dar an, treffen dort Elia, Barakas Bruder, und verbringen mit ihm noch den letzten Tag in der Stadt. 23 Uhr fliegen wir dann am Freitag wieder Richtung Heimat. Mal sehen, was uns bis dahin noch erwartet :)

Dienstag, 22. September 2015

Tag 18: Sansibar-Stummelaffee

Gerade als wir uns nach einem langen und sonnigen Tag auf die Liegen in den Schatten legen wollten, wurden wir von einem Piepen hochgerissen. Direkt an der Treppe, die zu unserem Zimmer führt, lief eine Gruppe von circa 20 Sansibar-Stummelaffen hoch auf das Dach über unserem Zimmer und weiter zu einem Baum hinter dem Dach. Das Ziel waren die Früchte an dem Baum. Kathi und ich haben die Chance genutzt und uns ganz in die Nähe der seltenen Tiere für ein paar Fotos begeben. Diese Affenart gibt es nur auf Sansibar und es leben nur noch circa 1.200 Tiere auf der Insel. Mehr gibt es bei Wikipedia über die Sansibar-Stummelaffen zu lesen.


Tag 18: Riesenschildkröten auf Changuu

Am vierten Tag unseres Inselbesuchs haben wir von Jambiani aus einen Abstecher nach Changuu, der Gefängnisinsel, gemacht. Dazu sind wir zunächst mit dem Fahrer Azizi eine Stunde mit dem Auto nach Stonetown und vom dortigen Fährhafen mit einem kleinen Boot mit Außenborder 20 Minuten auf die kleine Insel im Sansibar-Archipel. Mehr zur Geschichte der Insel kann man in einem kurzen Artikel über Changuu bei Wikipedia nachlesen. Dort angekommen haben wir zunächst die 4 Dollar Eintritt pro Person bezahlt und haben dann eine große Gruppe von Riesenschildkröten aus nächster Nähe erleben können. Es ist einfach toll, diese großen Kolosse zu sehen, sie auf dem Panzer und am Hals zu streicheln und ihnen Futter zu geben, um sie beim Kauen zu beobachten. Die älteste Schildkröte, die wir heute gesehen haben, war 192 Jahre alt und wohl eine der ersten vier, die auf die Insel gebracht wurden.
Danach haben wir noch einen Abstecher zu der alten Gefängnisanlage gemacht, die nie einen Häftling, dafür aber umso mehr Quarantäne-Patienten gesehen hat. Hier waren wir ein bisschen enttäuscht, da man bis auf die Mauern wenig sehen konnte und die Anlage als überteuertes Touristen-Restaurent genutzt wird. Bis auf ein paar Tafeln wird wenig von der Geschichte sichtbar. Aber egal: Allein wegen der Schildkröten hat sich die Überfahrt zur Insel allemal gelohnt. Zur Belohnung sind wir dann noch eine Runde im Indischen Ozean schwimmen gegangen, bevor es mit dem Boot wieder Richtung Stadt ging. Den Rest des Tages werden wir wohl mit Ausruhen und Baden verbringen. Morgen machen wir dann noch einmal Jambiani und die hiesige Pizzeria unsicher, die von einem Römer betrieben wird. Am Donnerstag geht es Schnorcheln in der Blauen Lagune. Und an den Rest denken wir erst später ;)

Montag, 21. September 2015

Tag 17: Ebbe in der Bucht

Nach dem Lunch haben Kathi und ich die Bucht noch einmal erkundet und dabei sind paar schöne Schnappschüsse entstanden, die das Leben in der Bucht ganz gut zeigen. Immer wieder sieht man Menschen, die in der Bucht nach kleinen Tieren suchen oder Algen ernten, um sie später zu Kosmetika und anderen Produkten zu verarbeiten. Die Algen werden entweder wild oder von kleinen Unterwasserfarmen geernet, die bei Ebbe freigelegt werden. Zu Beginn der Ebbe war das Meer ziemlich aufgewühlt. Die Krebse haben sich wohl deswegen alle in die Löcher verkrochen. Dafür haben wir umso mehr Seesterne gesehen und später herausgefunden, dass es sich um Schlagensterne handelt, die eng mit den Seesternen verwand sind. Insgesamt geht heute ein angenehmer Wind, sodass wir eine kleine Abkühlung von den letzten beiden Tagen bekommen.

Tag 17: Jambiani Dorf und Strand

Während in Deutschland der Herbst beginnt, ist in Jambiani heute Sommerregen und Wind angesagt. Die Chance haben wir genutzt und sind das 7km lange Jambiani zumindest fast komplett abgelaufen und haben dabei auf der einen Seite gewohnte Bilder gesehen und Düfte gerochen, auf der anderen Seite merkt man die religiösen Unterschiede zu Nambala schon sehr stark. Während dort überwiegend Christen leben, sind es hier zu 98 Prozent Muslime. Auf dem Weg vorbei an der Schule sind die vielen Mädchen mit muslimischer Schuluniform uns besonders aufgefallen. Die Schule heißt hier übrigens nicht Shule [schule] sondern Skuli angeleitet vom englischen School [skul].
Ansonsten merkt man dem Ort an, dass hier viele Touristen durchwandern. Die Leute, die wir an der Straße getroffen haben, wirken weniger aufgeschlossen und reagieren weniger auf Begrüßungen. Es gibt auch noch die Sorte, die einem folgt und dann auf jeden Fall etwas verkaufen will. Menschen, die einfach an einem Gespräch interessiert sind, trifft man weniger.
Besonders drastisch wirkt der Unterschied zwischen dem gewohnten Bild der sandigen Hauptstraße von Jambiani und des Strandes, den man nach 100 Metern erreicht, wenn man irgendwo rechts abbiegt. Die Welt scheint sich hier zu verändern. Alles ist aufgeräumt, sortiert, es werden Böden gefegt und Algen vom weißen Strand gehakt. In Jambiani selber liegt wie immer der Plastikmüll an jeder Ecke. Irgendwie ist es schwer, diese beiden Bilder zu einem Ort zusammen zu bekommen. Vielmehr sind es zwei Orte, die sich eher zufällig an einer Grenze treffen. Das, was wir auf der einen Seite erleben und sehen, ist für viele der Bewohner des Ortes unerschwinglich. Lediglich zum Verkaufen von Waren kommen einige von ihnen von Zeit zu Zeit an den Strand. Ansonsten gibt es wohl für die meisten der Bewohner von Jambiani keinen Grund, da sie nicht womöglich nicht schwimmen können oder sie am Strand schlicht nichts erwartet.
Uns hingegen haben so einige Sachen beeindruckt, die wir in Bildern festgehalten haben.

Sonntag, 20. September 2015

Tag 16: Der Palmendieb

Gerade haben wir ein paar Palmendiebe (Coconutcrab) beim Klettern an einer kleinen Palme beobachten können. Die Krebse haben die ersten 40 Tage ihres Lebens noch einen zu weichen Körper und leben in dieser Zeit im Wasser. Hier in Jambiani haben wir sie viel in den kleinen Wasserbecken gesehen, die im Riff trotz Ebbe mit Wasser gefüllt bleiben und einer Vielzahl von Kleintieren für die 6 Stunden der Ebbe eine feuchte Behausung bieten. Wahrscheinlich sind die Krebse, die wir beobachten konnten, jetzt alt genug, um sich nahe der Palme oder direkt an dieser in den and zu buddeln, um den letzten Schritt hin zu einem Krebs mit hartem Panzer zu machen. Im Wasser leben die Krebse noch in fremden Häusern aus alten Muscheln. Soweit ich weiß gehören sie zur Gruppe der Einsiedlerkrebse - sicher bin mir aber nicht. Genau so wenig bin ich sicher, ob es sich um einen Palmendieb handelt, aber immerhin haben wir sie an einer Palme gesehen ;) Und ansonsten sind die Bilder auch so schön. Auf dem Bild, dass nur aus Sand besteht, sieht man übrigens das Ergebnis einer Buddelaktion eines Krebses. Das Tier selber ist im Sand verschwunden.

Tag 16: Ausruhen auf der Veranda

Bevor wir uns in der nächsten Woche auf machen, um die Gegend zu erkunden, ruhen wir uns heute noch einen Tag aus und verdauen erst einmal die Eindrücke der letzten zwei Wochen. Im Hotel "Zanzest Beach", das von einem italienischen Pärchen geleitet wird, haben wir dafür einen wirklich wundervollen Ort gefunden. Auf der Veranda können wir im Schatten sitzen und das Meer beobachten, wie er sich sechs einhalb Stunden verzieht und dann wieder zurückkehrt. Gelegen ist das Hotel am Ende von Jambiani in der letzten Bucht. Danach kommt Richtung Süden für 45 Minuten kein Ort. Richtung Norden kann man andere Unterkünfte und Restaurants anlaufen. Dort ist auch mehr Trubel. Viele Beach Boys, also Strandverkäufer, sind dort unterwegs und versuchen ihre Ware an Mann oder Frau zu bringen. Außerdem sieht man dort 10 Uhr relativ viele Msungu (Weiße). Gestern und heute findet dort ein kleines Festival statt, Menschen spielen dort ein Fußballturnier und es wird Essen und Trinken verkauft. Kathi und mir war das gestern irgendwann zu viel und wir sind wieder zurück auf unsere kleine Terasse direkt vor unserem Zimmer. In den Hotelbewertungen haben wir zum Teil gelesen, wie sich Leute über die Ruhe im "Zanzest" beschweren, obwohl es in allen Beschreibungen deutlich erwähnt wird. Das ist dann unverständlich und Annalisa, die Besitzerin hat uns erzählt, dass sie sich darüber ärgert, wenn Leute sich über das Beschweren, was gerade das besondere dieses Ortes am Ende von Jambiani ausmacht.
Das Essen ist hier übrigens auch wirklich toll und man findet neben Swahili auch tolle italienische Gerichte mit Meeresfrüchten, Fisch, Hühnchen und Rind wie auch einige nette vegetarische Speisen. Für alles werden lokale Zutaten verwendet und neben dem Koch sind noch 12 weitere Personen Einheimische direkt aus dem Ort, sodass alles zusammen eine interessante und leckere Mischung als Tanzania und Italien ergibt. Wir können das Hotel wirklich nur empfehlen, wenn jemand Ruhe und einen Blick auf die wundervolle Natur zu schätzen weiß.

Samstag, 19. September 2015

Tag 15: Die große Badewanne vor unserer Tür

Nach dem Frühstück sind Kathi und ich heute gleich an den Indischen Ozean und für 2 Stunden daran entlang und darin herum gelaufen. Ab 7 Uhr hat die Ebbe begonnen, sodass das Meer sich bis jetzt immer weiter zurückgezogen hat und ab ungefähr 13:30 Uhr wieder kommt. Auf dem Foto kann man sehen, wie das Riff im Vordergrund freigelegt wird. Unsere Bungalowanlage ist auf einem älteren Teil des Riff gebaut. Die Treppe zum Ozean daraus geschlagen. Wenn man bei Ebbe über das Riff hinaus in Richtung Meer läuft, kommt ein wunderschöner weißer Sandstrand von dem aus man in Knietiefes 30 Grad warmes Wasser gehen kann. Kathi und ich haben darin gerade gefühlt eine Ewigkeit gelegen und die Seele mit den kleinen Wellen treiben lassen. Auf unserem Weg durch das Riff haben wir einen Seeigel und viele kleine Seesterne, Einsiedlerkrebse, springende Fische, Spinnen und Muscheln gesehen. In den nächsten Tagen nehmen wir die Kamera mal mit, um die ganzen kleinen Tierchen auf Fotos festzuhalten. Jetzt machen wir eine kleine Siesta und werden uns dann wohl mal den Ort angucken.

Tag 15: Meeresrauschen

Das Meeresrauschen hat uns die ganze Nacht sanft begleitet. Ich war so fasziniert davon, dass ich erst gar keine Lust hatte einzuschlafen, aber irgendwann war ich dann doch zu müde. Durch den Wind der hier die ganze Zeit geht, gibt es hier keine Moskitos. Damit sind wir auch endlich das Netz über dem Bett los. Hier gibt es dafür einen Ventilator, den wir aber heute Nacht nicht gebraucht haben. Als Kathi und ich dann gerade das erste Mal bei Licht aus unserer Tür geguckt haben, waren wir sprachlos. Das Meer ist bei Flut wirklich richtig dicht dran und wir können quasi von unserem Zimmer aus ins Meer gehen. Mal sehen wie der Rest sein wird, aber bis jetzt ist es traumhaft.

Bildunterschrift hinzufügen

Freitag, 18. September 2015

Tag 14: Zanzibar!!!

Vor circa drei Stunden sind wir mit Precision Air auf Zanzibar angekommen. Ganz entgegen den sonstigen Gegebenheiten ist das Flugzeug nicht 50 später, sondern früher abgehoben und dann auch noch 10 Minuten schneller als geplant geflogen. Somit waren wir 60 Minuten früher als geplant auf der Insel. Unser Fahrer kannte das schon und war ebenfalls 60 Minuten früher da, sodass wir gegen 20 Uhr in unserem Hotel angekommen sind. Unser Zimmer liegt direkt am Indischen Ozean und es ist selbst im Dunkeln schon unbeschreiblich schön hier. Wir sind gespannt, was uns bei Licht noch erwartet. Bis dahin: Lala salama na usiku mwema!

Tag 14: Kwaheri Nambala - Auf Wiedersehen Nambala

Nach 14 Tagen verlassen wir heute Nambala und setzen unsere Reise fort, um am Abend nach einem kurzen Flug vom Kilimajaro zum Zanzibar Airport zu fliegen. Wir hatten viele Erlebnisse und haben eine Menge Dinge gesehen, die man in Deutschland nie oder nicht mehr zu sehen bekommt. Sicher wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir hier waren. Darum gehen wir mit einem lachenden Auge. Weil man in Tansania aber nie weiß, wie sich die Dinge entwickeln, gehen wir auch mit einem leicht traurigen Auge. In den nächsten Tagen werden wir in einem Bericht noch einmal versuchen, alles das zusammen zu fassen, was uns hier in den letzten zwei Wochen zum Thema FRI SUCODE und NAMBALA HELP begleitet hat. Für alle Unterstützer*innen in Deutschland, die nur kurz oder noch nie die Chance hatten, selber nach Nambala zu reisen, möchten wir damit die Welt ein Stück näher zusammenrücken und die 10.000 km zwischen Magdeburg, Berlin, Dresden, Leipzig, Zwickau oder wo auch immer in Deutschland und Nambala, Tansania zu einer kurzen Strecke machen.

Und eine tolle Sache ist heute noch passiert: Zum Abschied hat sich nach 14 Tagen das erste Mal der scheue Kilimajaro (shy Kili) gezeigt. Auf dem ersten Bild sind Kathi und ich vor dem Berg Meru zu sehen, der ganz in der Nähe ist. Der Kili ist etwa 100km entfernt im Norden und auf dem zweiten Bild ein wenig zu erkennen. Jetzt haben wir wirklich alles wichtige hier gesehen. In diesem Sinne: Kwaheri na asante sana!

Tag 14: Unser Apfelkuchen

In wenigen Stunden brechen wir aus Nambala auf und machen uns mit dem Flieger auf den Weg nach Zanzibar, um dort eine Woche die Seele baumeln zu lassen. Bevor wir uns von Familie Mshana verabschieden, haben wir uns aber noch fest vorgenommen, einen Kuchen zu backen. Weil es schwer war, die Zutaten für einen Käsekuchen zu bekommen - vor allem Quark oder ähnliches - haben wir uns für einen Apfelkuchen entschieden. Gestern abend haben wir die Zutatem gekauft und heute früh, als der Strom wieder da war damit begonnen, alles zusammen zu rühren. Gerade backt das ganze im Ofen und in unegefähr 30 Minuten werden wir sehen, was unsere Bäckerei so kann. Bis dahin sortieren wir unsere Gedanken, packen weiter unsere Sachen und verabschieden uns so langsam von allen hier in Nambala.

Donnerstag, 17. September 2015

Tag 13: Kaka na dada

Neben ungefähr 120 Stammessprachen sprechen die meisten Menschen in Tansania Kiswaili. Kathi und ich haben seit unserer Ankunft einige Wörter und Ausdrücke gelernt und können unser Englisch hier und da mit ein paar Ausdrücken in Kiswahili würzen, was regelmäßig Freude bei unseren Gesprächspartner*innen erzeugt.

Besonders wichtig ist es, mit der Sprache Respekt auszudrücken. Das geht sowohl mit der Anrede als auch mit der Begrüßung. Entscheident ist dabei das Alter der Person in Relation zu einem selbst und den eigenen Verwandten. Ist ein männlicher Gesprächspartner zum Beispiel gleich alt, spricht man ihn mit "kaka" an, was Bruder heißt. Frauen des gleichen Alters werden mit "dada", also Schwester angesprochen. Kann jemand dem Alter nach unser Vater sein, sprechen wir ihn mit "baba" an, eine Frau im Alter unserer Mutter mit "mama". Die Großeltern sind "babu" (Großvater) und "bibi" (Großmutter). Die Anspracheformen werden oft kombiniert mit dem Vornamen der Person. Baraka stellt uns in Runden bspw. oft als "kaka Chris na dada Katharina" vor ("na" heißt "und"). Jüngere Kinder haben noch keine eigene Anspracheform und werden allein beim Namen oder "mtoto", also Kind genannt.

Die Begrüßung ist auch interessant. Die respektvollste Anrede, die Kathi und ich benutzen ist "Shikamoo", was von der Person gegenüber mit "Marahaba" erwidert wird. Handelt es sich um einen Mann fügt man noch ein "mzee" (Herr) hinzu. Übersetzbar ist das etwa mit "Ich grüße sie(, Herr)". Für Frauen gibt es keinen eigenen Zusatz. Gleichaltrige spricht man üblicherweise mit "Jambo" (Hallo) an, wenn die Situation locker genug ist. "Salama" ist der neutralere Ausdruck und kann in etwas formelleren Situationen bspw. in einem Geschäft gut verwendet werden. Wird man mit "Mambo" begrüßt, was so viel wie "Alles klar" heißt, antwortet man mit "Poa", was als Erwiderung "Alles gut/gesund" bedeutet. Am Morgen begrüßt man sich häufig mit der Frage "Habari asubuhi?", also "Wie geht es dir heute morgen?". Diese Frage wird eigentlich grundsätzlich mit "Nzuri (sana)", also "(Sehr) gut" beantwortet. In der Art mit es gesagt wird, kann man die vielen Abstufungen von gut ablesen.

Mittwoch, 16. September 2015

Tag 12: Computertraining ohne Strom

Am zweiten Tag unserer Lehrerfortbildung zur Nutzung von Computern in der Schule mussten wir ohne Strom arbeiten. Die Veranstaltung sollte zwei Stunden dauern und die Laptops hatten ungefähr für eine Stunde Energie. Das hieß, wir mussten 50% Computertraining ohne Computer machen. Also ging es an die Tafel und die am ersten Tag vermittelten Kenntnisse zu den Grundfunktionen wurden noch einmal an der Tafel veranschaulicht. Außerdem haben wir erklärt, wie die Organisation von Dateien und Ordnern auf den Computern funktioniert. Im Anschluss haben wir das dann geübt, indem alle zunächst eine Datei erstellen und sie dann in einem neuen Ordner speichern sollten. Das war auch genug Aufgabe für eine Stunde, da viele Lehrkräfte heute zum zweiten Mal an einem Computer gesessen haben. Außerdem hatten wir weiterhin die Herausforderung, dass meine englischen Erklärungen für einige der Lehrkräfte in Kiswahili übersetzt werden mussten. Morgen geht es an die dritte Einheit, wo ich gemeinsam mit Gabriel neben technischen Fragen vor allem auf die Verwendung in der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts als auch auf die Nutzung im Unterricht selber eingehen werde. Ob wir dafür die Laptops nutzen können, hängt davon ab, ob heute Nacht der Strom ausreicht, um die Akkus voll zu laden und davon, ob wir morgen von 14 Uhr bis 16 Uhr Strom haben. Je nach dem wird diese dritte Einheit an der Tafel oder mit den Computern stattfinden.