Zum Wetter haben uns viele Menschen im Vorfeld gefragt, ob es in Tansania nicht viel zu heiß wäre. Unsere Antwort war immer, dass es sich ganz anders anfühlt. Genau kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber ich weiß noch, dass die Luft leichter, die Sonne freundlicher und der Geruch angenehm schwer war. Ryszard Kapuściński (ext. link) beschreibt es in seinem Reisebericht "Afrikanisches Fieber" sinnbildlich als eine warme Decke, die sich um einen legt, sobald man aus dem Flieger steigt. Als Menschen noch mit dem Schiff über mehrere Wochen nach Afrika reisten, konnten sie sich langsam an die klimatischen Veränderungen gewöhnen. Wir steigen in Berlin ein und sind wenige Stunden nach einem Umstieg in Amsterdam am Kilimanjaro Airport.
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Und kulturell bzw. religiös ist es so, dass es vor allem in Gebieten, wo viele Muslime leben, nicht angebracht ist, zu kurze Sachen zu tragen. Vielleicht wird man nicht darauf angesprochen. Mit der Vorgeschichte von Weißen, die das Wertesystem vieler Regionen in Afrika ignoriert haben, ist es für mich aber eine Frage des Respekts, mich an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Mir fällt kein Mann und keine Frau ein, denen ich im letzten Jahr mit einer kurzen Hose, kurzen Röcken und spärlichen Oberteilen begegnet bin. Neben dem Respekt ist es für mich auch viel angenehmer, möglichst wenig aufzufallen, um das Leben und Treiben in den Straßen und bei den Famillien, die wir besuchen werden, möglichst ungestört beobachten zu können. Je mehr ich also abtauche in die örtliche Kultur, desto weniger werde ich als Fremdling wahrgenommen. Hautfarbe und Sprachkenntnisse sind zwar nicht so leicht zu verändern, aber es gibt mit der Kleidung eine gute Möglichkeit, etwas weniger aufzufallen.