Sonntag, 30. Juli 2017

Pulau Perhentian Besar, die große der Penhentian Inseln

Am Montag ging es mit dem Bus zunächst vom Taman Negara in Richtung Kuala Besut. Ungefähr 10 Stunden waren wir insgesamt unterwegs. Die letzte Stunde fuhren wir mit einem Boot über das Südchinesische Meer nach Pulau Perhentian. Auf der größeren der beiden Inseln lag unsere Unterkunft für die nächsten sechs Tage, das Cozy Chalet.
Nachdem wir im letzten Jahr nur eine Woche auf einer Insel Zeit hatten und uns das als zu wenig erschien, wollten wir in unseren Flitterwochen unbedingt mehr Zeit zur Entspannung haben. Daher hatten wir nicht nur ausreichend Zeit auf dieser und der folgenden Insel, sondern bis auf einen Schnorcheltrip auch keine Ausflüge geplant. Am ersten Abend konnten wir beobachten, dass vor unserem Balkon ein Baum stand, an dem sich bei Dämemerung Flughunde und Fledermäuse tummelten. Am folgenden Tag gingen wir dann erst einmal baden. Zunächst probierten wir den Strand am Hotel aus und fuhren dann mit einem Wassertaxi zu einem etwas größeren Strand in der Nähe. Überall führten zwar Wege am Strand entlang und durch den Dschungel, der direkt hinter unserem Hotel begann. Allerdings bedeutete das mindestens 15 Minuten, teilweise sogar mehr als eine Stunde Anstrengung bei mehr als 30°C im Schatten und einer immer noch sehr hohen Luftfeuchtigkeit.
Der zweite Tag begann mit einem Schnorchelausflug, wo wir in 2,5 Stunden insgesamt vier Spots anfuhren. Der erste Punkt war Nahe der Küste der kleinen Insel. Wir bekamen ein schönes Riff zu Gesicht mit prächtig violetten Seeanenomen und diversen Fischen, die wir natürlich kaum kannten. Beim zweiten Halt, dem Nemo-Point, konnten wir dann auch noch einmal Anemonen beobachten und den dazu passenden kleinen Fisch, der dem Punkt seinen Namen gegeben hat: Nemo, der Clownfisch. Der dritte Punkt war der Shark-Point, wo man kleine Riffhaie sehen konnte. Kathi und ich bekamen hier leider keine zu Gesicht, aber andere mit Mitreisenden berichteten davon. Halt Nummer vier war der Turtle-Point, ganz in der Nähe des Strandes, den wir uns am Vortag angesehen hatten. Drei Schildkröten konnten wir insgesamt beoabachten. Die Szenerie war dabei allerdings nicht so schön, da viele Boote gleichzeitig an diesem Punkt angehalten hatten und jeweils 9 bis 12 Schnorcheltouristen ins das Wasser sprangen, sobald eine Schildkröte zum Atmen auftauchte und sich in einer wilden Horde auf das arme Tier stürzten. Kathi und mir war das zu viel und wir zogen uns ins Boot zurück, von dem aus wir die Schildkröten ebenso beobachten konnten. Zurück am Hotel verbrachten wir den Rest des Tages im Schatten unter eine Palme und genossen es, in Ruhe zu lesen.
Am Abend probierten wir dann Fisch und Garnelen vom hauseigenen Grill. Den Fisch wählte man jeweils in rohem und geeisten Zustand aus und bekam ihn dann nach dem Grillen mit Reis und Melone serviert. Dazu konnte man sich verschiedenen Soßen aussuchen. Ich aß einen Red Snapper und Kathi hatte King Prawns. Beides schmeckte frisch und köstlich. Am nächsten Morgen ließen wir uns es nach dem Frühstück erst einmal gut gehen und haben uns jeweils für eine Stunde kräftig durchkneten lassen. Während Kathi noch dachte, dass die starken Hände der Frau bei mir weniger kräftig sein würden und besonders sie als erste Kundin am Tag noch in den vollen Genuss ausgeruhter Kraft kam, konnte ich vom Gegenteil berichten. Die Thai-Massage war genau fünf Minuten prickelnd schön und ging dann tief und teilweise schmerzvoll genau dort hin, wie die Verspannungen sich über die letzten Wochen und Monate versteckt hatten. Nach der Massage waren Kathi und ich einige Blockaden leichter, aber auch froh, dass wir es geschafft hatten und uns jetzt wieder der Wärme und dem Meer zuwenden konnten.
Da uns das Schnorcheln am Vortag so viel Freude gemacht hatten, kauften wir uns am nächsten Tag in einem kleinen Markt die überall auf der Insel beliebte Sea Pro Ausrüstung für umgerechnet 20 Euro und machten uns mit dem Water Taxi auf zum Keke Beach. Angekommen ging es gleich auf Erkundungstour ins Wasser. Auch hier konnte man vom Strand aus Punkte im Wasser erreichen, wo große Korallen bewundert werden konnten. Bei einer zweiten Schnorcheltour wurden wir dann aber von kleinen Fischen vertrieben, die ein besonders ausgeprägtes Territorialverhalten an dem Tag legten. Sie schienen erst zu einer bestimmten Tageszeit aus dem Wasser zu kommen, da wir sie bis dahin noch nicht gesehen hatten. Kathi wurde ganz und gar von einem Fisch am Beim gezwickt und hatte eine kleine rote Stelle am Schienbein.
Der letzte Tag unserer Zeit auf Pelau Perhentian war noch mal ein Schatten und Entspannungstag. Während wir bei dem Schnorcheltrip mit T-Shirt im Wasser waren, wurden wir am Keke Beach unvorsichtig und holten uns beide auf dem Rücken einen mittelmäßigen Sonnenbrand. Diesen wollten wir am Folgetag etwas auskurieren, bevor wir am Samstag auf die kleine Pulau Lang Tengah fahren wollten. Am Vormittag machten wir einen Ausflug an den Fauna  Beach und lasen in einem Café in unseren Büchern. Gegen Mittag fuhren wir wieder zurück und legten uns zunächst an den kleinen Hausstand. Dort waren allerdings viele Chinesen, die in bester Laune und großer Gruppe eine Feier am Strand veranstalteten, sodass von Entspannung und Ruhe keine Rede sein konnte. Nach ein paar Stunden entschlossen wir uns, den Rest des hellen Tages auf unserem Balkon zu verbringen und den Blick über die Wasserstraße zwischen den beiden Inseln zweifen zu lassen. Als es dunkel wurde, packten wir unsere Taschen und gingen ein letztes Mal im Restaurant des Hotels essen. Dabei kamen wir mit netten Schweizern ins Gespräch, mit denen wir den Rest des Abends über Musik, Politik, Gott und die Welt erzählten. Am Samstagmorgen ging es dann mit den Boot vierzig Minuten über das Südchinesische Meer nach Pulau Lang Tengah.