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Sonntag, 3. Juli 2016

Éire, we're coming!


Dieses Jahr geht es für uns wieder nach Irland. Das letzte Mal waren wir gemeinsam vor zwei Jahren dort. Kathi hat als Au-Pair vorher schon dort für ein halbes Jahr gelebt und seit dieser Zeit hat sie das Land mit allen seinen wundervollen Seiten gepackt - und mich dann auch bei unserer ersten gemeinsamen Reise auch.
2014 waren wir mit dem Auto unterwegs und haben die Insel entlang der Küste einmal umrundet. Schon damals hatten wir uns fest vorgenommen, wiederzukommen. Für unsere zweite Tour über die Insel haben wir uns diesmal überlegt, zwei kleine Teile der Insel zu Fuß zu erkunden. Die Langsamkeit ist das, wo wir uns schon sehr drauf freuen.
Der Alltag in Deutschland ist zur Zeit zwar sehr schön, aber auch extrem voll und so richtig Zeit, die Seele baumeln und die Gedanken einfach einmal schweifen zu lassen bleibt nicht. Da kommt es uns beiden jetzt ganz gelegen, mehrere Tage am Stück einfach nur einem Ort zum anderen zu wandern und um uns herum nichts als 40 verschiedene Grüntöne, Schafe und ein paar Menschen in den kleinen Häusern am Wegesrand zu sehen. Die Luft und das Licht in Irland tuen dabei ihr Übriges.
Die ersten Tage werden wir auf dem Dingle Way wandern. Ausgerüstest mit wetterfester Kleidung, Reiseführern und Wanderkarten werden wir zunächst von Shannon mit dem Bus bis Tralee fahren. Von dort geht es dann nach einer Nacht nach Camp, weiter über Annascaul nach Dingle, wo wir einen Tag bleiben. Mal sehen, ob unsere Beine und Schultern uns das verzeihen, dass wir einen Tag am selben Ort bleiben. Bevor wir wieder in den Wandermodus gehen, legen wir dann aber erst einmal ein größeres Stück mit dem Bus zurück. Über Tralee und Limerick geht es auf nach Galway.



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Von Galway aus fahren dann an einem Sonntag weiter nach Ballinrobe und wandern ungefähr 10 km nach Cong. Direkt nach Cong fährt an diesem Wochentag nichts. Von dort aus starten wir dann in die Connemara. Einmal übernachten wir in Clonbur und von dort wandern wir dann bis Leenaun . Besonders gespannt sind wir auf diese letzte Tagestour, die auch gleichzeitig mit 30 km die längste ist.


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Im Grunde ist das machbar, aber wir von Deutschland aus lässt sich nicht so genau sagen, wie die Wegführung ist und auch das Wetter ist etwas, dass man in Irland nie so ganz einschätzen kann. Wahrscheinlich ist es wie so oft: Wenn man erst einmal vor Ort ist, dann klärt sich die Lage ziemlich schnell auf und alles ist nur noch halb so unsicher, wie es bei den Planungen scheint.

Donnerstag, 3. September 2015

Malaria

Gestern lag ein weiterer wichtiger Schritt in unserer Vorbereitung an: Der Beginn der Malaria-Prophylaxe mit Malarone. Da das Festland von Tansania als Malariagebiet ausgegeben ist, haben Kathi und ich uns schon im letzten Jahr dazu entschieden, vorzusorgen und so einer fiesen Malaria zumindest das Leben schwer zu machen.

Malarone kostet als Re-Import ungefähr 60 EUR / 12 Tabletten und muss 1-2 Tage vor Einreise in und 7 Tage nach Ausreise aus einem Malariagebiet genommen werden. Das ist zwar eine ganze Menge Geld. Allerdings ist aus unserer Sicht mit Malaria nicht zu spaßen und es gibt viele andere Dinge, für die wir mehr Geld ausgeben und die oft deutlich weniger nützlich sind.

Dienstag, 1. September 2015

100kg

Ich glaube, Kathi und ich sind noch nie mit so viel Gepäck auf eine Reise gegangen. Von KLM haben wir pro Person zwei Mal 23kg Gepäck und ein Handgepäckstück im Flugpreis enthalten. Das ist genug, um neben den eigenen Sachen auch noch Kleidungsspenden von Kathis Schwester (vor allem Kindersachen), zwei technische Geräte für Baraks Eltern in Usa River und Baraks Bruder Elia in Dar es salaam sowie 11kg Übergepäck von Baraka und Tamari von ihrem Deutschlandbesuch im August mitzunehmen. Zum Glück werden wir mit dem Auto zum Flughafen gefahren. Ich möchte mir keine Fahrt mit der Deutschen Bahn und Bussen ausmalen mit so viel Gepäck.

Ein bisschen tricky wird es, wenn wir den Inlandsflug mit Precision Air nach Sansibar antreten. Hier haben wir dann 23kg pro Person, müssen also bis dahin das meiste Gepäck verteilt haben und wirklich nur noch unseren Kram und das Mitbringsel für Elia im Gepäck haben.

Die Seesäcke sind gepackt.

Montag, 31. August 2015

Joto - Hitze

Noch vier Tage, dann geht es los. Das heißt für die Zeit in Deutschland noch Klamotten sparen und nicht mehr zu viel dreckig machen. Drei Wochen wollen erst einmal überstanden sein. Aber wahrscheinlich werden wir mind. 1-2 mal zwischendurch per Hand- oder Maschinenwäsche unsere Sachen wieder clean machen. "Noch vier Tage" heißt aber auch, die richtigen Sachen für Tansania einzupacken. Neben klimatischen gibt es da auch gesundheitliche und kulturell-religiöse Besonderheiten zu beachten.

Zum Wetter haben uns viele Menschen im Vorfeld gefragt, ob es in Tansania nicht viel zu heiß wäre. Unsere Antwort war immer, dass es sich ganz anders anfühlt. Genau kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber ich weiß noch, dass die Luft leichter, die Sonne freundlicher und der Geruch angenehm schwer war. Ryszard Kapuściński (ext. link) beschreibt es in seinem Reisebericht "Afrikanisches Fieber" sinnbildlich als eine warme Decke, die sich um einen legt, sobald man aus dem Flieger steigt. Als Menschen noch mit dem Schiff über mehrere Wochen nach Afrika reisten, konnten sie sich langsam an die klimatischen Veränderungen gewöhnen. Wir steigen in Berlin ein und sind wenige Stunden nach einem Umstieg in Amsterdam am Kilimanjaro Airport.

Dieses Bild wurde unter GNU-Lizenz für freie Dokumentation veröffentlicht. Es ist erlaubt, das Bild zu kopieren, verbreiten und/oder zu modifizieren, unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.3 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation. 
Usa River, der Ort in dem wir die ersten zwei Wochen unsere Base haben werden, liegt wohl etwas über 1.000m (wenn ich die topografische Karte richtig lese) und hat dadurch noch einmal andere klimatische Voraussetzungen als Sansibar oder Daressalaam, die beiden Stationen unserer letzten Woche. Klar ist, wenn in Magdeburg 34 Grad sind, fühlt es sich unangenehmer an, als 34 Grad in Usa River. Die Wettergrafik von Arusha, unweit von Usa River, zeigt die aktuellen Temperaturen.  Für die eigene Gesundheit ist es gut, möglichst lange weiße Kleidung anzuziehen und den Kopf zu bedecken. Kathi trägt gern Hüte, ich ein Kopftuch, da mir mit meinen langen Haaren keine Hüte stehen. Zusammen schützt das gut vor der Sonne, die gefühlte 12 Stunden direkt über einem steht, bis sie plötzlich hinter den Horizont fällt. Und genau wenn sie fällt, hilft die Kleidung ein zweites Mal: Ab der Dämmerung beginnt die Zeit der Anopheles-Mücke, die gern mal Malaria im Gepäck hat. Mückenspray, Moskitonetze und eben lange Sachen sind wichtige Reiseutensilien für uns.

Und kulturell bzw. religiös ist es so, dass es vor allem in Gebieten, wo viele Muslime leben, nicht angebracht ist, zu kurze Sachen zu tragen. Vielleicht wird man nicht darauf angesprochen. Mit der Vorgeschichte von Weißen, die das Wertesystem vieler Regionen in Afrika ignoriert haben, ist es für mich aber eine Frage des Respekts, mich an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Mir fällt kein Mann und keine Frau ein, denen ich im letzten Jahr mit einer kurzen Hose, kurzen Röcken und spärlichen Oberteilen begegnet bin. Neben dem Respekt ist es für mich auch viel angenehmer, möglichst wenig aufzufallen, um das Leben und Treiben in den Straßen und bei den Famillien, die wir besuchen werden, möglichst ungestört beobachten zu können. Je mehr ich also abtauche in die örtliche Kultur, desto weniger werde ich als Fremdling wahrgenommen. Hautfarbe und Sprachkenntnisse sind zwar nicht so leicht zu verändern, aber es gibt mit der Kleidung eine gute Möglichkeit, etwas weniger aufzufallen.

Sonntag, 30. August 2015

Erst ewig und dann ganz schnell

"Tansania, wir kommen!" möchte ich grad in die Welt hinaus rufen. Denn nach einem Jahr Abstinenz von diesem wundervollen Flecken auf unserer Erde geht es für Kathi und mich in wenigen Tagen wieder los. Schon seltsam, dass es erst immer so ewig braucht und dann alles ganz schnell geht bei so einer großen Reise. Drei Wochen werden wir Land und Leute treffen. Wir gehen auf Reise - Sisi kwenda safari!

Gerade habe ich die letzten Telefonate zur Vorbereitung geführt und noch einmal die road map mit Ecki Krause gecheckt. Er ist gemeinsam mit Baraka Mshana in Tansania unser wichtigster Mann in Deutschland, wenn es um den Kontakt zu unseren Tansanischen Freund*innen geht. Vor vielen Jahren hat alles mit ihm begonnen: Nambala Help, eine kleine Initiative, die mittlerweile viele tolle kleine und größere Projekte in der Region Arusha, Tansania begleitet und finanziell unterstützt.

Nambala help, benannt nach der Schule, mit der alles begann, hat Kathi und mich wegen der persönlichen Kontakte und der konkreten Zusammenarbeit so sehr überzeugt, dass wir gern wieder nach Tansania reisen, um neben einer tollen Reise auch noch ein paar kleine Schritte für die Initiative zu gehen und die Entwicklungszusammenarbeit, die seit vielen Jahren läuft, weiter zu unterstützen. Besonders freuen wir uns darauf, Diana wiederzusehen. Seit etwas mehr als einem Jahr unterstützen wir sie mit Schulgeld.

Das erste Treffen mit Diana (l.)
Mehr von dem, was wir vor Ort unternehmen werden und dabei erleben, aber auch, welche Projekte Nambala Help unterstützt und was sich in den letzten Jahren entwickelt hat, werde ich versuchen auf diesem Reiseblog festzuhalten. Wenn es Strom gibt, sollte das WLAN abends passen und wenn nicht gilt wie immer: "Pole pole".

Die erste Etappe von 11.000 km sieht übrigens ungefähr so aus: